Am Sonntag den 06. Mai 2012 trafen sich die Jusos des Unterbezirks zu einer Konferenz mit Neuwahlen, dieses Mal in Flossenbürg. Natürlich nahmen die Vertreter aus den unterschiedlichen Ortsvereinen die Gelegenheit wahr, die Gedenkstätte KZ Flossenbürg mit der neuen Ausstellung zu besuchen. Der Fraktionssprecher der SPD in Flossenbürg, Alexander Högen, gab den interessierten Besuchern einen Einblick in das Lagerleben. Der scheidende Juso-UB-Vorsitzende Dominik Brütting legte zum Abschluss der Führung mit seinem Nachfolger Adrian Kuhlemann ein Gesteck am Gedenkstein der SPD nieder und mahnte in einer kurzen Rede zum Kampf für Freiheit und Demokratie.
Neben zahlreichen Vertretern aus der Bundes- und Landespolitik (u. A. Stellv. Vorsitzende der BayernSPD MdL Annette Karl, SPD-Geschäftsführerin des Bezirks Gisela Birner und Stellv. Juso-Bundesvorsitzender Sebastian Roloff) nahm auch MdL Florian Ritter (SPD) an der Konferenz teil. In einem eindringlichen Referat zeigte er politische Handlungsmöglichkeiten gegen Rechtsextremismus auf. Er stellte dabei vor allem die wirksamen überparteilichen Bündnisse gegen Rechtsextremismus heraus. Kritik fand er für das Wirken des bayerischen Verfassungsschutzes, vor allem im Zusammenhang mit den NSU-Morden. Der beste Verfassungsschutz ist, laut Ritter, immer noch eine funktionierende Zivilgesellschaft. Er plädierte dafür, die modernen Rechten, v.a. die Kameradschaften, nicht als rechte Nationalisten oder Neonazis zu verharmlosen, sondern sie klar zu benennen: Diese Kräfte sind Nationalsozialisten, die unsere demokratische Grundordnung vernichten wollen. In der anschließenden Diskussion wurde aus Juso-Reihen ein Untersuchungsausschuss zum bayerischen Verfassungsschutz und dessen Ineffizienz bei der rechten Terrorbekämpfung gefordert.
Anschließend berichtete Dominik Brütting von den Aktivitäten der letzten zwei Jahre. Die Jusos waren auf vielen Gebieten aktiv, sei es auf Demos gegen Rechts, Infoständen oder den legendären Klausurtagungen. Sehr erfreut zeigte sich Dominik, dass nach der schwierigen Zeit um 2005 nun ein klarer Aufwärtstrend in Mitgliederzahlen und örtlichen Arbeitsgemeinschaften zu verzeichnen ist. Dies ist auch der Grund, warum Dominik sein „Zepter“ getrost der nächsten Generation überreichen kann und nach acht (!) Jahren Vorsitz nicht mehr zur Wahl antritt. Die Juso-Vorstandschaft des Unterbezirks verabschiedete ihren „Chef“ mit einem kleinen Präsent und dankte ihm für seine hervorragende Arbeit und seine stoische Gelassenheit in stürmischen Zeiten. Dominik Brütting wird dem Juso-Unterbezirk als Beisitzer der Vorstandschaft erhalten bleiben.
Die darauffolgenden Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Neuer Vorsitzender ist Adrian Kuhlemann (Neustadt), ihm assistieren als Stellvertretende Vorstände Florian Pfannenstein (Moosbach), Elena Hierold (Weiden) und Johannes Dill (Bärnau).
Bericht von Johannes Dill
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