Der Wolf im Schafspelz: Ach, was seh ich da, die Alternative für Deutschland hat jetzt auch einen Kreisverband in Weiden. Auch wer den "Neuen Tag" am Dienstag nicht gelesen hat, konnte diese wertvolle Information nur schwer verpassen, denn Plakate verschandeln ja schon seit Tagen die Stadt. Dabei scheint sie eine nette Truppe zu sein, diese neue AfD Weiden - zumindest, wenn man die Inhalte ihrer Plakate mal ausblendet.
Denn mit "Rechtspopulismus hat die AfD überhaupt nichts zu tun", beteuert Bezirksvorsitzender Werner Meier im Artikel. Nun gut, Herr Meier, dann kommt es anscheinend nur mir so vor, dass mich das AfD-Plakat vor meiner Haustüre "Einwanderung braucht klare Regeln" versehentlich an das der NPD ("Das Boot ist voll") erinnert. Ihre Partei hat es nur ein wenig taktischer formuliert.
Auch zum Schmunzeln brachte mich das Plakat "Sichere Währung statt Zeitbomben",welches der akademische Zwillingsbruder zu "Rettet uns vor der EuroU-Pleite" (Plakat NPD) zu sein scheint. Und natürlich "Die Schweiz ist für Volksentscheide - Wir auch" (Plakat AfD) schaut "Vorbild Schweiz - Masseneinwanderung stoppen - Volksabstimmung Jetzt" (Plakat NPD) nur aus reinem Zufall ähnlich.
Gewiss, all das ist keine Absicht, aber Fakt ist : Die AfD übt Fundamentalkritik an Eliten - wird aber oft selbst von Professoren, Managern, Anwälten oder Betriebsräten angeführt.
Fakt ist: Die AfD repräsentiert eine Grauzone der rechten Mitte und agitiert dabei fraglos populistisch. Fakt ist: Führungspositionen der AfD kritisieren öffentlich die Rechte von Muslimen und
Homosexuellen.
Fakt ist: Die junge AfD betreibt derzeit eine antifeministische Wahlkampfkampagne mit dem Titel " Ich bin keine Feministin, weil..." Fakt ist: Die AfD möchte die Residenzpflicht und das
Asylverfahren gegenüber Flüchtlingen noch weiter verschärfen.
Fakt ist: Rechtspopulismus ist keine Alternative.
von Elena Hierold, Juso-Vorsitzende Weiden