Die Junge Union hat uns einen Brief geschickt. Oder dem Neuen Tag. Ein Brief über uns, an uns (?), über die regionalen Medien.
Entweder war das so geplant oder man hat das Googeln nach Adressen immer noch nicht gelernt.
Drei JU-KreissprecherInnen fordern, es sei doch vier Monate nach den Wahlen mal Schluss mit Selbstbeschäftigung - danke für den Tipp und Gratulation an eure
schnelle Hinterzimmer-Regelung. Noch-Parteivorsitzenden aka "Lame-Duck". Und überhaupt - wie man den JungsozialistInnen mit den Slogan "Tritt ein, Sag Nein" werben könne. Sorry, das Gäubodenfest
ist erst wieder im August und bei uns gehts halt um Politik. Es sei doch mal an der Zeit die Verantwortung für die Menschen in diesem Land zu übernehmen. Also bei Deutschen.
Aber vielleicht waren das ja alles nur redaktionelle Kürzungen und der Neue Tag hatte gar nicht so viel Platz für eure politische Analyse. Vielleicht steht ja in
diesem Brief, den weder Sascha Anton (Jusos Weiden), Sebastian Dipplold (Kreis Neustadt) oder ich (Jusos Nordoberpfalz) erhalten haben, so viel mehr drin. Vielleicht steht da drin, dass ihr die
Sorge teilt, dass die AfD die Oppositionsführerschaft übernimmt. Dass es wieder mehr politische Streitkultur braucht zwischen Union und SPD. Dass fünfzehn Prozent Verlust bei der letzten Wahl
kein "Weiter so" bedeuten kann. Oder - funfact - dass ihr euch mit unseren inhaltlichen Bedenken auseinandergesetzt habt. Vielleicht wollt ihr ja auch die Bürgerversicherung, habt ein Problem mit
der Obergrenze, wollt die Schere zwischen Arm und Reich schließen oder habt einfach ein Problemchen mit den Kapitalimus.
Vielleicht steht in diesem Brief ja auch was über eure Partei drin. Eine Haltung zu den Ergebnissen im Sondierungspapier. Eine Haltung zu den verhassten Sozis. Eine
Haltung zur Entscheidungsfindung in Hinterzimmern.
Aber Haltung kostet Kraft, Haltung muss man aushalten können, Haltung kostet Mut, Haltung braucht Überzeugung. Haltung ist Juso-Sein.
von Adrian Kuhlemann
Vorsitzender Jusos Nordoberpfalz
Dieser Blogpost ist eine Reaktion auf den Beitrag der Jungen Union im Neuen Tag vom 1.02.2018.